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Im Vordergrund dieser Website steht die umfangreiche und gut strukturierte Information zur reichen Geschichte des Ortes,
der Kirche und des ehemaligen Klosters sowie zu Leben und Verehrung des Rinchnacher Ortsgründers St. Gunther. Der
überwiegende Teil des Web-Auftrittes ist 2009/2010 mit einem älteren Programm erstellt worden. So erklärt sich das
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Rinchnach (gegründet 1011/1012)
Gunther- und ehemaliger Klosterort
ältester Ort und historischer Herrschaftmittelpunkt des Mittleren Bayerischen Waldes
Ecclesia Rimichinaha – Propstei Rinchnach – Klousta
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„Das Closter oder
Nidern=Altaichische Probstey
Rinchnach
hat seinen Namen von dem
allda durchfließenden kleinen
Fluß Rinchna,
seinen Ursprung
aber nächst Gott
von dem Heiligen Gunthero,
H. Kayser Henrico sambt
seiner auch H. Und
Jungfräulichen Gemahlin
Cunigund und endlich dem nit
münder H. Godehardo,
damals Abbten zu
Nidern=Altaich,
dass also villeicht wenig
Geistliche Stüfftungen zu
finden seyn werden,
bey deren Errrichtung so vil
von sonderbahrer Heiligkeit
berühmbte Personen
zusammen getretten als bey
dieser"
(Michael Wening,
Chur-Bayrische Land-Beschreibung, 1726)
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Rinchnach verdankt seine Gründung St. Gunther (955 – 1045), einem ehemals thüringischen Hochadeligen, der 1005 in den
Benediktinerorden eingetreten war.
Gunther kam 1011 als Einsiedler in die Rinchnacher Gegend und verbrachte den lebensbedrohend strengen Winter
1011/1012 der Überlieferung nach in einer Klause beim heutigen Frauenbrünnl (2 km östlich von Rinchnach).
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1012 baute Gunther schließlich zusammen mit Mönchen aus Niederaltaich ein
kleines Rodungskloster auf, dessen erste Anlage mit der Weihe der Kirche
1019 abgeschlossen gewesen sein dürfte. Zunächst war Rinchnach ein
eigenständiges Reichskloster. Dies war dann Lebens- und Wirkmittelpunkt
Gunthers bis 1040.
1040 erließ König Heinrich III. auf Bitten Gunthers eine Urkunde, die die
Übergabe des Klosters Rinchnach an das Kloster Niederaltaich besiegelte. So
stellte Gunther vor seinem Abschied aus Rinchnach den Fortbestand seiner
Gründung als Propstei ("Nebenkloster") Niederaltaichs sicher.
Nach dem Weggang aus Rinchnach lebte Gunther wieder als Einsiedler in einer
Eremitenzelle rund eine Tagesstrecke nördlich von Rinchnach beim heutigen
Gutwasser (Dobra Voda/Hartmanice/Tschechien). Dort starb er am 9. Oktober
1045.
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Deckenfresko,
Pfarrkirche Rinchnach, um 1730
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Der Name des Ortes Rinchnach wie auch die Namen der umliegenden Dörfer, Nachbarorte, Berg-, Fluss-, Landschaftsnamen
usw. haben sich im Laufe der Jahrhunderte verändert. Dies ist aus alten Urkunden, Landkarten usw. ersichtlich.
Wolf-Armin Frh. von Reitzenstein führt im Lexikon bayerischer Ortsnamen folgende Auflistung für Rinchnach auf:
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Während der Flussname
1029 als Rimminaha bezeugt ist,
findet sich der Siedlungsname
1040 als Rimichinaha,
1148 als Rumchenahe,
1249 (Druck von 1620) als Rinichna,
1254 als Rimchna ,
1277 als Rimichna,
1295 als Rimchnach und bald nach
1301 als Rinchnach belegt.
Grundwort des ursprünglichen Gewässernamens
ist aha<Wasserlauf, Fluss,
als Bestimmungswort kann
der Personenname Rimicho erschlossen werden.
(aus: Wolf-Armin Frh. von Reitzenstein,
Lexikon bayerischer Ortsnamen, C. H. Beck, 2006)
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Der Bach "Rinchnach", die "Rinchnach", wird im Volksmund heute noch "d'Rinicha" genannt. Die Quelle des Baches liegt nahe
des Wagensonnriegels beim Ende der Forststraße, die von der Siedlung "Kirchdorfer Waldhaus" Richtung Wagensonnriegel
führt. Die Rinchnach suchte sich ein Bachbett, das zunächst nach Zimmerau führt.
Anschließend schlängelt sich der Bach in einem Tal zwischen dem Gehmannsberger und Klessinger Bergerl hindurch,
durchschneidet dann in südlicher Richtung die breite Wiesenlandschaft zwischen den Gehmannsberger und Klessinger Fluren
und wendet sich schließlich an Fuße des Probstberg-Waldes westlich durch die Rinchnacher Langwiesen Rinchnach zu. Südlich
des ehemaligen Kloster - bzw. des heutigen "Bräu-Hofes" fließt der Bach an Rinchnach vorbei und mündet schließlich an die
aus Richtung Kirchberg kommende Rinchnach Ohe.
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