Bestes Wetter und angemessenes "Wallfahrtstempo" waren gute Voraussetzungen für ein gelungenes und erfüllendes Pilgern
auf dem Gunthersteig nach Dobra Voda / Gutwasser. Und nach dem anstrengenden Aufstieg von Scheuereck zumBergkamm
wurde die Pilgergruppe am Grenzübergang von tschechischen Gläubigen mit einem Willkommenstransparent und einem
Stamperl Becherovka empfangen. Einige nahmen diese Stärkung gerne in Anspruch. Beschwingtes Weitermarschieren fiel
so leichter, vor allem aber auch dadurch, dass man erstmals von Stubenbach weg nicht auf der Pflasterstein-Straße gehen
musste, sondern einen neu angelegten Radweg benutzen konnte.
Getragen von sonorem Rosenkranz-Beten erreicht man überpünktlich das Pilgerziel, die St. Guntherkirche in Gutwasser. Und
der erbauende, zweisprachige und von kräftigem deutsch-tschechischem Volksgesang getragene Gottesdienst rundete das
Wallfahrtserlebnis eindrucksvoll ab. Erstmals wurde der Gottesdienst dieses Mal am neuen, sich harmonisch einfügenden
gläserenen Mittelaltar gefeiert, und zum ersten Mal nach seinem Amtsantritt in der Pfarrei Rinchnach konnte auch Pfarrer
Jürgen Reihofer in Dobra Voda mitzelebrieren.
Ihn wie den die ganze Kirche ausfüllenden Gläubigen beeindruckte sehr auch die in der Predigt vorgetragenen Gedanken.
Diakon Jan Pecený würdigte darin den hl. Gunther nicht nur als Erbauer von Handelswegen, sondern vor allem auch als
einen "geistlichen Wegebauer" mit großem Erfolg auch beim Abbau von Grenzen, die durch die Verschiedenheit von
Volksgruppen und Sprachen vorgegeben waren und sind. Durch gegenseitige Begegnung im Geiste St. Gunthers, wie sie
eben auch bei dieser Wallfahrt mit dem abschließenden Gottesdienst stattfänden, könne ein Zusammenleben in Frieden und
Vertrauen gelingen.
In Dobra Voda wird am Sonntag, den 10 Oktober um 10. 30 Uhr, wieder Gelegenheit für eine grenzüberschreitende
Begegnung sein: In einem feierlichen Gottesdienst wird durch den Bischof von Budweis der neue Mittelaltar geweiht.
Hingewiesen sei jetzt aber auch schon auf die Guntherwallfahrt 2011, die ungewöhnlich spät stattfinden wird, nämlich erst am
Sonntag, den 3. Juli.
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