Rinchnach - Guntherort und ehem. Klosterort

Rinchnach Gunther- und ehemaliger KlosterortKirche St. Johannes d. T. Deckenfresken 



Kirche St. Johannes der Täufer
Deckenfresken
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Deckenfresken im Kirchenschiff

Dem Beispiel von Johannes d. T. folgten die Rodungsmönche, so auch St. Gunther.
Dies wird im Freskenprogramm des Kirchenschiffes deutlich zum Ausdruck gebracht:
Die Deckenfresken stellen Ereignisse aus dem Leben beider Heiligen gegenüber.

Seitlich des Kuppelfreskos sind (vom Altarraum zur Orgelempore)
jeweils gegenübergestellt:
  
Johannes der Täufer predigt am Jordan
Gunther predigt den Mönchen
Johannes in der Wüste
Gunther in der Nordwald-Wildnis
Johannes als himmlischer Fürsprecher
Gunther als himmlischer Fürsprecher 
Johannes Märtyrertod (über Mittelaltarinsel)
Gunthers Pfauenwunder (über der Orgel)
 
 
 
Die großen Gemälde über dem Bogen zum Altarraum (Johannes d. T.) bzw. über der Orgelempore (Gunther) wollen darauf hinweisen, dass sich beide auch in der Enthaltsamkeit und in Prinzipientreue bewährt haben.

Das Guntherfresko stellt das sog. "Pfauenwunder" (G4) dar, mit dem Gott Gunther aus einer Gewissensnot geholfen haben soll, in die ihn der ungarische König gebracht hatte. Dieser hatte Gunther zu einer Festtafel geladen. Gunther kam in einen tiefen Zwiespalt: Er wollte sein Fastengebot nicht brechen, gleichzeitig aber auch nicht gegen Regeln der Gastfreundschaft verstoßen. In Legenden, die in der volkstümlichen Heiligenverehrung der Barockzeit große Verbreitung der Pfau-Braten wieder lebendig wurde und davonflog.
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Über der Mittelaltarinsel ist der Märtyrertod Johannes durch Enthauptung dargestellt. Johannes erlitt diesen, weil er die ungesetzliche Ehe des Herodes mit Herodia, die Herodes Schwägerin und Nichte war, öffentlich kritisiert hatte. Die hasserfüllte Herodia erreichte schließlich über Salome, beider Tochter, die Enthauptung Johannes.

Leicht übersehen wird das Fresko unter der Orgelempore, auf dem Engel zu Ehren Gottes (symbolisiert durch eine "Heilig-Geist-Taube") musizieren und so auch auf die der Kirchenliturgie dienende musikalische Gottesdienstgestaltung hinweisen.
  
Deckenfresken im Altarraum (Chor, Presbyterium)
  
Das Motiv "Maria Immakulata" wiederholt sich im Zentralfresko des Altarraumes: Maria schwebt vor dem offenen Himmel über der Weltkugel, die von einer Schlange, dem biblischen Symbol für die Sünde, umringelt ist.

Auch die beiden anderen Deckenfresken im Chor sind der barock volkstümlichen Verehrung Mariens gewidmet. Ihre Vermählung mit dem hl. Josef wird über dem Hochaltar dargestellt. Das Fresko beim Chorgitter erinnert an das frühere Kirchenfest Maria Tempelgang.

Dieses Fest war ursprünglich das Kirchweihfest einer alten Jerusalemer Marienkirche. Das Fest bezieht seinen Inhalt aus dem Protoevangelium des Jakobus, nach dem die Eltern Anna und Joachim ihre dreijährige Tochter Maria dem Dienst im Tempel geweiht haben.
 
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Neben dem großen Marienbild sieht man zwei kleinere Medaillons:
"St. Gunther empfiehlt seine Gründung der Gottesmutter" (über dem Sakristeieingang) und "Der Einsiedler Hermann mit zwei Engeln".
 
  
Vier kleinere Fresken in den Raumecken geben Heilige des Benediktinerordens wieder. Das Bild links des Hochaltares zeigt St. Thiemo. Im linken unteren Eck malte Wolfgang Andreas Heindl ein Selbstporträt und signierte das Werk mit seinem Namenszug.
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