Rinchnach - Guntherort und ehem. Klosterort

Rinchnach Gunther- und ehemaliger KlosterortKloster/Propstei bis 1803Erschließung des KlostergebietesErschließung des Klostergebietes 


Grafen von Bogen
und Bogener Ministerialien
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Das Kloster Rinchnach konnte zwei Jahrhunderte lang seines 1029 erhaltenen Länderbesitzes nicht recht froh werden, da es fortwährend unter den Angriffen der unruhigen, kampfeslustigen Grafen und Bogen zu leiden hatte.

1240 fiel Albert VI., der letzte Graf von Bogen, verheerend ins Klostergebiet ein, verjagte die Landsleute oder führte sie gefangen mit sich weg, riss das ganze Klostergebiet an sich und verteilte die Güter unter seine Dienstmannen.
 
  
Als er 2 Jahre später, 1242, mit dem Tod abging und Herzog Otto II. von Bayern ihn beerbte, bestätigte dieser teils die Bogener Ministerialen gegen eine gewisse Abfindungssumme in ihren Lehen, teils gab er das geraubte Gut wieder an das Kloster zurück.

Unter den Ministerialen, welche damals durch Besitz und Reichtum hervorragten, werden besonders folgende genannt:
  • Die Edlen von Sumpering, denen Sumpering, Ritzmais und Seifriedsried gehörte,
  • die Edlen von Assberg, die Ober- und Unterassberg, die jetzige Herren-Mühle und die Pfister-Mühle besaßen,
  • die Edlen von Maschenberg,
  • Schweizer Nelz, Herr von Falkenstein und Höneisgrub
  • Zareis Marcher, Herr von Metten, Mitterdorf und Fahrnbach und
  • die Edlen von Leuzenried, die im 13. Jahrhundert viele Rinchnachische Güter, unter anderem auch seit 1241 Schloss Au, in ihrer Hand hatten.

Diese Ministerialen bezogen aus dem ihnen gehörigen Dörfern den Zehent, mussten aber ihrerseits wieder ans Kloster einen bestimmten Zehent abgeben und damit den Propst von Rinchnach und in erster Instanz den Abt von Niederaltaich anerkennen.


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Ursprünglich hatte das Kloster nur wenige Güter im Privatbesitz; erst mit Beginn des 14. Jahrhunderts fingen die Pröpste an, durch Kauf Lehensgüter an sich zu bringen und in eigene Verwaltung zu nehmen. Große Unglücksfälle und die Ungunst der Zeiten zwangen aber auch andererseits das Kloster wieder, Güter zu verkaufen, ja sogar vom Lehensverbande loszureißen, so dass sich schließlich drei Herrschaften den Boden des ehemaligen Klostergebietes teilten:
  • Das Kloster Rinchnach
  • die Burgherren auf Weißenstein und
  • die Adeligen von Schloss Au.

Regen war seit Mitte des 13. Jahrhunderts ein herzoglicher Markt, gehörte also von da nicht mehr unters Kloster Rinchnach. Es sei nochmals betont, dass Weißenstein, Au und Regen von Rinchnach vollständig unabhängig waren und demnach auch das Jagd- und Fischrecht innerhalb ihres Gebietes ausüben durften.