Die Rinchnacher Kirche, erste Kirche des Mittleren Bay. Waldes, war
anfangs nur Propsteikirche, nicht aber Pfarrkirche. Das Rinchnacher
Klostergebiet von 1029 wurde seelsorglich bald zu einer einzigen Pfarrei
zusammengefasst, die in der neu gegründeten Ortschaft Regen ihren
Mittelpunkt hatte.
Im 13. Jahrhundert begann die seelsorgliche Abtrennung von dieser
ausgedehnten Urpfarrei Regen. 1255 übergab der Pfarrer von Regen
einem in Rinchnach aufgestellten Weltpriester die Seelsorge.
Die Propstei Rinchnach musste bis 1243 immer wieder unter
verheerenden Raubzügen der Grafen von Bogen leiden. So überfiel Graf
Albert IV. von Bogen auch 1240 das Gebiet der Propstei, riss deren Güter
an sich, verkaufte diese und verjagte die Untertanen, so dass kaum 20
übrig blieben.
1488 fielen die böhmischen Hussiten in Rinchnach ein und hinterließen
nach ihrem Abzug Not und Elend. Besonders grausam wüteten die
Schweden während des Dreißigjährigen Krieges (1634, 1641, 1648).
Deren Gräueltaten und Foltermethoden, wie der sog. Schwedentrunk
(gewaltsames Einflößen abscheulicher Flüssigkeiten), sind durch einen
Augenzeugenbericht ausführlich und anschaulich überliefert.
Etwas schonender wurde die Bevölkerung im Rinchnacher Propsteigebiet
1703 durch die österreichischen Truppen unter Graf Schulenburg im
Spanischen Erbfolgekrieg behandelt.
Doch schon drei Jahrzehnte später traf es das Rinchnacher Propsteigebiet
wieder ganz schlimm. Zunächst wurden Baron Trenk und seine Panduren
der Schrecken der Gegend, im Winter 1744/45 hauste der General
Bärenklau so, dass "die Not im Walde alle Begriffe überstieg".
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