Innerhalb von sieben Jahren wuchs Rinchnach zu einer kleinen
Siedlung mit den hölzernen Zellen der Mönche, einer Kirche und
einem Klostergebäude, das einen Kapitelsaal, einen Speisesaal und
die Klosterküche beinhaltete. Gunther stand als Oberer der
Ordensgemeinschaft vor. Arnold von Regensburg schreibt: "Er ist
ein so demütiger Mönch, dass ich ihm keinen anderen Ordensmann
unserer Zeit an die Seite stellen kann oder darf."
Am 29. August 1019 weihte Bischof Berengar (Benno) von Passau
die Kirche feierlich zu Ehren des siegreichen hl. Kreuzes, der
Gottesmutter Maria und des hl. Johannes des Täufers, des
Schutzheiligen der Einsiedler.
Die Chronisten Arnold von Regensburg (Leben des hl. Emmeram,
1037) und Wolfher von Hildesheim (Godehardi Episcopi II, 1054)
beschrieben aus eigenem Erleben das klösterliche Leben in
Rinchnach zur Zeit Gunthers so: „Jeder Mönch wohnte in seiner
eigenen Zelle. Gemeinsam waren Gottesdienst, Chorgebet, die
geistlichen Vorträge und die Mahlzeiten. Die Arbeiten wurden jedem
vom Oberen angewiesen. Die Tagesordnung war jene des Mutterklosters, auch bezüglich des nächtlichen Chorgebetes. Nahrung und
Kleidung entsprachen den Regeln der Armut und den
Notwendigkeiten des Aufenthaltsortes. Das Gewand wurde aus jenen
Stoffen verfertigt, die man dort haben konnte, nämlich aus den
Fellen der eigenen Herde, also aus Schaf- und Ziegenleder. Feine
Speisen gab es nicht, als Getränk nur Wasser“.1)
Der hl Gunther empfiehlt seine Gründung der Gottesmutter,
Fresko, Pfarrkirche Rinchnach, Chorraum
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