Rinchnach - Guntherort und ehem. Klosterort

Rinchnach Gunther- und ehemaliger KlosterortSt. Gunther - OrtsgründerOrts- und Klostergründung  

St. Gunther, Ortsgründer, Ortspatron und Böhmerwaldheiliger

Gründung des Klosters und Ortes Rinchnach
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Im Frühjahr 1012 verließ Gunther seine Zelle am unwirtlichen Berghang, um zusammen mit anderen Mönchen aus Niederaltaich im Tal der Rinchnach ein kleines Rodungskloster aufzubauen. So mündete Gunthers Eremitenleben in das Rodungs- und Kultivierungsvorhaben des Niederaltaicher Klosters ein, das mit zusätzlichem Landgewinn im bisher unerschlossenen Nordwald seine Lebensgrundlage und seinen Einfluss festigen wollte. In einer Urkunde Heinrichs III. vom 17. Januar 1040 heißt es: "Mit dem Segen des genannten Abtes (Godehard) sowie mit der Zustimmung und dem Lobe des Königs Heinrich (II.) zog er in den wüsten Nordwald, führte aber dort nicht ein müßiges Einsiedlerleben, sondern fing an zu roden ..."
  
Innerhalb von sieben Jahren wuchs Rinchnach zu einer kleinen Siedlung mit den hölzernen Zellen der Mönche, einer Kirche und einem Klostergebäude, das einen Kapitelsaal, einen Speisesaal und die Klosterküche beinhaltete. Gunther stand als Oberer der Ordensgemeinschaft vor. Arnold von Regensburg schreibt: "Er ist ein so demütiger Mönch, dass ich ihm keinen anderen Ordensmann unserer Zeit an die Seite stellen kann oder darf."

Am 29. August 1019 weihte Bischof Berengar (Benno) von Passau die Kirche feierlich zu Ehren des siegreichen hl. Kreuzes, der Gottesmutter Maria und des hl. Johannes des Täufers, des Schutzheiligen der Einsiedler.


Die Chronisten Arnold von Regensburg (Leben des hl. Emmeram, 1037) und Wolfher von Hildesheim (Godehardi Episcopi II, 1054) beschrieben aus eigenem Erleben das klösterliche Leben in Rinchnach zur Zeit Gunthers so: „Jeder Mönch wohnte in seiner eigenen Zelle. Gemeinsam waren Gottesdienst, Chorgebet, die geistlichen Vorträge und die Mahlzeiten. Die Arbeiten wurden jedem vom Oberen angewiesen. Die Tagesordnung war jene des Mutter­klosters, auch bezüglich des nächtlichen Chorgebetes. Nahrung und Kleidung entsprachen den Regeln der Armut und den Notwendigkeiten des Aufenthaltsortes. Das Gewand wurde aus jenen Stoffen verfertigt, die man dort haben konnte, nämlich aus den Fellen der eigenen Herde, also aus Schaf- und Ziegenleder. Feine Speisen gab es nicht, als Getränk nur Wasser“.1)





Der hl Gunther empfiehlt seine Gründung der Gottesmutter,
Fresko, Pfarrkirche Rinchnach, Chorraum
 
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