Die Schwester Heinrich II., die hl. Gisela (1083 selig gesprochen), wurde 995 mit König Stefan von Ungarn (1083 heilig
gesprochen) verheiratet, so dass so auch eine Verwandtschaft Gunthers mit dem ungarischen Königshaus bestand. Die
Verwandtschaft Gunthers zu König Stefan von Ungarn wird von einigen neueren Guntherforschern aber noch viel enger
gesehen. Dr. Christian Lankes referiert, dass bereits zeitgenössische deutsche Quellen von einer Blutsverwandtschaft
Gunthers mit König Stehpan von Ungarn berichten. Und nach Forschungen des ungarischen Historiker Szabolcs da Vajay soll
Gunthers Mutter, deren Name nicht überliefert ist, eine ältere Schwester König Stephans von Ungarn gewesen sein. Damit
wäre König Stefan also Gunthers Onkel gewesen.
Gunther beherrschte von Kindheit an die slawische Sprache, da in seiner Grafschaft viele slawische Untertanen lebten.
Vielleicht sprach er aber auch deswegen so gut slawisch, weil - wie gerade dargelegt - die Sprache seiner Mutter das
Slawische war. Diese sprachliche Mitgift seiner Heimat sollte jedenfalls für sein späteres politisches und religiöses Wirken von
allergrößter Bedeutung werden.
Die Leitnamen Sizzo und Gunther deutet Sizzo (=Sigher) weisen auch auf eine Verwandtschaft der
Käfernburger/Schwarzburger zum bayerischen Geschlecht der Sighardinger, die im Chiemgau und in Gebieten des heutigen
Österreich bis hin zur ungarischen Mark regierten. Die Sighardinger sind ein ursprünglich fränkisches Geschlecht, ebenso die
Grafen von Ebersberg. Auch diese, eines der bedeutendsten bayerischen Geschlechter vor und um die 1. Jahrtausendwende,
waren mit den Sighardingern verwandt. Zu den Verwandtschaftsbeziehungen Gunthers, seiner Familie und ganz allgemein
stellte Dr. H. Wurster, Archivleiter des Passauer Diözesanarchivs, auf meine Nachfrage klar: "Der Adel der karolingischen
Epoche darf keinesfalls nach engen stammesmäßigen Grenzen beurteilt werden - er ist Reichsadel. Der Adel des 10.
Jahrhunderts, Fortsetzer der Politik seiner Vorfahren, hat Weite.
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