Rinchnach - Guntherort und ehem. Klosterort

Rinchnach Gunther- und ehemaliger KlosterortSt. Gunther - OrtsgründerBiografie 

St. Gunther
thüringischer Adeliger
Einsiedler und Rodungsmönch im Böhmerwald
Reichsdiplomat und Missionar in ganz Europa
 
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Biografie in Stichpunkten:
955
(ev. erst um 985)
Geburtsjahr
(nach neueren Forschungen vielleicht erst um das Jahr 985)
1.Jahrtausendwende
1005
Begegnung mit Abt Gotthard (Abt in Hersfeld 1005 bis 1012)
1005, 25. Dez.
Übergabe seines persönlichen Besitzes mit Zustimmung seiner Erben an das Stift Hersfeld mit der Auflage, den Ertrag für den Unterhalt des Filialklosters Göllingen zu verwenden
1006
Eintritt in den Orden im Kloster Niederaltaich
Wallfahrt nach Rom
1007
Ordensgelübde nach Ablauf des zwölfmonatigen Noviziats
Abt im Kloster Göllingen für einige Monate
Rückkehr ins Kloster Niederaltaich
um 1007
erste Reise an den ungarischen Königshof
1008
1. Eremitenzelle (Einsiedelei) im Nordwald am Ranzinger Berg bei Lalling
1011
2. Eremitenzelle noch tiefer im Nordwald am heutigen Frauenbrünnl bei Gehmannsberg/Rinchnach
1011/1012
extrem harter Winter, Gunther in Lebensgefahr
1012
Gründung des Klosters und des Ortes Rinchnach
(Zunächst gab es der Überlieferung nach nur eine reine Mönchsgemeinschaft in Rinchnach, die vom Mutterkloster Niederaltaich unterhalten wurde. Bald kamen weltliche Siedler (nachgeborene Bauernsöhne usw., die Siedlerland suchen) dazu. Durch Rodung und Bodenkultivierung sowie durch Handelsverkehr auf dem neu angelegten "Guntherweg" (z. T. auch in neuer Wegebautechnik erstellt) kam Rinchnach schnell zu selbständiger Existenzfähigkeit
um 1015
zweite Ungarnreise
1017
erfolglose Missionsreise zu den Liutizen im Gebiet zwischen Elbe und Oder
um 1018
Klostergründung Bakonybel bei Veszprem (nordwestlich des Balaton [Plattensees]/Ungarn)
1019, 29. Aug.
Weihe der Rinchnacher Kirche durch Bischof Berengar (Passau)
1029, 1. Jan.
Schenkung des Gebietes um Rinchnach an das Kloster Rinchnach durch Kaiser Konrad II
Rinchnach wird selbständiges Reichskloster
1032
Ratgeber des Kaiser im Streit und Krieg um das Erbe König Rudolfs II. von Burgund
1034
Entlassung des Böhmenherzogs Uldarichs aus der Verbannung durch Kaiser Konrad II. auf Bitte Gunthers
(Udalrich brach aber sein gegebenes Wort, verübte Gräueltaten und erlitt noch 1034 den Gifttod.)
1040, 17. Jan.
Übergabe des Klosters Rinchnach durch Kaiser Heinrichs III. an das Kloster Niederaltaich.
Rinchnach ist fortan bis zur Säkularisation im Jahre 1803 Propstei Niederaltaichs.
1040, 1. Aug.
Übergabe einiger Familiengüter an das Kloster Hersfeld durch Gunther In der Pfalz zu Wiehe, bestätigt durch eine königliche Urkunde
1040, Aug./Sept.
Teilnahme Gunthers am böhmischen Feldzug des deutschen Kaisers Heinrich III.
(Der böhmische Herzog Bretislaus [Gunther war ev. dessen Taufpate]verweigerte dem neuen deutschen Kaiser den Lehenseid und wollte ein eigenes slawisches Großreich errichten.
Heinrichs III. unternahm einen Feldzug    gegen Bretislaus, unterlag aber. Gunthers Rolle als Friedensvermittler ist umstritten [je nach deutscher oder slawischer Sichtweise], wird aber heute auch von tschechischen Historikern bejaht.)
Herbst 1040
(ev. erst 1042)
3. Eremitenzelle am Guntherfelsen bei Gutwasser (Dobra Voda/Hartmanice/Tschechien)
1045, 9. Okt.
Gunthers Tod
(Fast alle Chroniken der Zeit berichteten davon.
Gunthers Leichnam wird nach Brevnov [damals vor den Toren von Prag] überführt und dort beim Altar des hl. Stephanus beigesetzt.)