Das Frauenbrünnl (Patrozinium Mariä Geburt - 8. Sept.) steht
an der Stelle, an der die Geschichte Rinchnachs ihren Anfang
nahm. Das Wallfahrtskirchlein liegt malerisch im Wald östlich
von Gehmannsberg (Pfr. Rinchnach, Lkr. Regen) am
Westabhang eines Felsens.
In einem Gesuch an die Königliche Regierung von
Niederbayern vom 1858 führte der damalige Rinchnacher
Pfarrer Jakob Habner aus: „Ganz einsam ragt, östlich vom
Dorfe Gehmannsberg auf dem nahen Berghange aus
verschiedenem Holzgewächse ein Kirchlein mit daran
gebautem Turme hervor, weithin sichtbar und gegen Westen
eine angenehme Fernsicht gewährend.
Hier war anfänglich eine ganz kleine Kapelle von Holz, an
einem mächtigen Felsen mit einer rieselnden Quelle angebaut,
wo vor 800 Jahren in stiller Abgeschiedenheit der Gründer der
Propstei und Pfarrkirche Rinchnach, der selige Einsiedler und
Benediktinermönch Gunther manchen Sommertag den
Übungen der strengen Buße und der innigsten Andacht weilte,
bis er dann späterhin noch tiefer in die böhmischen Waldungen
eindrang und im Jahre 1045, 90 Jahre alt, zu Dobra Voda
(Gutwasser) im Rufe der Heiligkeit seinen Geist aufgab.
Die von ihm verlassene Kapelle wurde bald von Andächtigen
aus den entferntesten Ortschaften besucht und kam unter dem
Namen Frauen- oder auch Guntheri-Bründl immer mehr in Ruf
und Verehrung.“ ...
„Es war im Jahre 1766. Da musste die alte schadhafte hölzerne
Kapelle dem jetzigen gemauerten Bauwerke weichen. Am 3.
Adventsonntag dieses Jahres vollbrachte unter starkem
Zulaufe von Andächtigen aus nah und fern Abt Augustin von
Niederaltaich die Einweihung des neuen Kirchleins. Seitdem
ward dasselbe als eine Wallfahrtskirche immer mehr besucht
und gewährte mit den eingegangenen Opfergaben der Kloster-Pfarrkirche zu Rinchnach manche erwünschte Einnahme ..."
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